Montag, 25. September 2023

Auf´m Kamm


 Herbstzeit ist (auch) Wanderzeit (wenn es die Arbeit zuläßt...😁)

Bevor ich am 1.10. meine erste Vorstellung in der neuen Spielzeit dirigiere (Die Fledermaus), habe ich das schöne Wetter genutzt, um das Erzgebirge weiter zu erkunden und mit der Drohne zu überfliegen: so war ich neulich auf der tschechischen Seite des Erzgebirgskamms unterwegs - von Kovarska (Schmiedeberg) bis nach Medenec (Kupferberg), von wo man einen großartigen Ausblick ins Böhmische Becken hat. Hier mein Video.

Sonntag, 27. August 2023

...dann sieht mal wohl selber ein: es hat nicht sollen sein!

Es gibt wohl wenig vergleichbare Arbeitsplätze für einen Ersten Kapellmeister bei Regen...

Mit einer regennassen "Herz über Bord" - Vorstellung, die nach kurzer Zeit abgebrochen wurde, ging heute die Sommerspielzeit 2023 auf den Greifensteinen zu Ende. 

Das Wetter hat es uns nicht leicht gemacht: viel Regen und Anfang August ungewöhnlich kalte Tage haben die Proben und auch die Vorstellungen erschwert und beeinträchtigt. Ich war diesmal nur in 2 Produktionen beteiligt, "Santa Maria", das wir im 2. Jahr gespielt haben und "Herz über Bord" - insgesamt habe ich in 12 Vorstellungen mitgewirkt.

Und jetzt geht es nahtlos im Haus weiter: Theaterfest, Theaterball und "Don Buonaparte" (eine Opernausgrabung von Alberto Franchetti) sind meine nächsten Aufgaben.

Auf eine erfolgreiche neue Spielzeit (meine 18. in Annaberg und 36. insgesamt)!


 

Freitag, 21. Juli 2023

Herz über Bord!



Bergfest für die neue Greifenstein-Operette: mit der gestrigen Probe hatten wir Halbzeit in der Arbeit an "Herz über Bord", eine Wiederentdeckung von Eduard Künneke. Oliver Pauli hat das Stück behutsam aktualisiert und ist der Regisseur und Choreograph dieser leichten Sommeroperette. Es geht um 2 Paare, die durch eine Erbschaft und ein Testament dazu bestimmt werden, die Partner zu tauschen. Wie und ob die Angelegenheit glücklich ausgeht, erfahren Sie ab dem 12.8. auf den Greifensteinen.

Bereits im Februar hatte ich die Gelegenheit, Künnekes großartige Musik mit unserem Orchester aufzunehmen: es war ein großes Vergnügen, diese vitale und einfallsreiche Partitur zu studieren und musikalisch umzusetzen. Wie gewohnt, mußte man sich gut szenisch eindenken - zu diesem Zeitpunkt stand noch keine Besetzung fest, nur die neue Textfassung von Oliver Pauli existierte. Spannend ist die Frage, ob die aufgenommene Musik dann zur Szene und den Sängern paßt...

Freuen Sie sich auf ein exzellentes junges Sänger-Ensemble: bereits jetzt in den Proben merken wir, daß alle wunderbar zueinander passen und glaubhaft die Rollen verkörpern, wir haben sehr viel Spaß auf den Proben und hoffen, diese gute Stimmung in den Vorstellungen aufs Publikum zu übertragen!

Interview mit MDR Kultur


Montag, 15. Mai 2023

Ferien!!!

Endlich sind sie da - nachdem eine anstrengende Hausspielzeit mit 2 wundervollen beglückenden musikalischen Erlebnissen zu Ende gegangen ist. Als Endspurt stand das Frühlingskonzert in Stollberg auf dem Programm mit Mozarts Sinfonia concertante (Solisten. Michael Schmidt und Yesim Alan, beides Orchestermusiker der Erzgebirgischen Philharmonie) und gestern die Fledermaus (zum letzten Mal regulär mit Madeleine Vogt und Jason Nandor Tomory, die das Haus zum Ende der Spielzeit verlassen).

Von September bis Mitte Mai gab es für mich 17 Vorstellungen im Haus (Falstaff, Händel und Gretel, Zauberflöte, Andersen, Fledermaus) und 9 Konzertdirigate - daneben auch noch private Konzertauftritte. Klingt erstmal nicht allzuviel (richtig!) - trotzdem steckt sehr viel Arbeit drin: bei Falstaff kam es nur zu einer einzigen Vorstellung - trotzdem muß das Stück genau gelernt und vorbereitet werden. Aber so ist das nun mal als Erster Kapellmeister...(oder???)

Aber jetzt erstmal Abstand zum Annaberger Theater - als kleine Urlaubseinstimmung hier ein Video von einer Mai-Wanderung in eine meiner Lieblingsregionen - das Muldental: perfekt, um Streß abzubauen und Kraft in der Natur zu finden.



Und dann ruft demnächst Portugal, die Algarve...


Sonntag, 12. März 2023

Glückliche Gesichter...

 ...nach der erfolgreichen und umjubelten Premiere beim gemeinsamen Tortenanschnitt in der Kantine:

v.l.n.r.: Lür Jaenike (Produktionsdramaturg), Ella Niehus (Kinderchor), Dieter Klug (Musikalische Leitung), Mark Weigel (Hans Christian Andersen), Leander de Marel (Otto, Impresario der Ballettcompagnie + Schulmeister + Meerhexe + Herr Holm), Birgit Simmler (Regie), Bridgette Brothers (Chor), Tim Zimmermann (Choreographie), Daniele Pilato (Chorleitung), László Varga (Niels, Mann von Madame Doro), Jessica Böhlmann (Extraballett), Marie Schurtz (Extraballett), Hanna Schreiber (Kinderchor) und Milena Pumberger (Madame Doro, Primaballerina des Königlichen Balletts in Kopenhagen).

Selbst die Freie Presse war diesmal mit ihrer Kritik besonders schnell. Wünschen wir uns voll besetzte Vorstellungen!


Donnerstag, 2. März 2023

Bin Hans Christian Andersen...


 ...das wird demnächst Mark Weigel auf unserer Bühne behaupten: am 11. März soll das Musical "Andersen-ein märchenhaftes Leben" Premiere feiern. Komponiert hat die Musik Frank Loesser (sein bekanntestes Musical in Deutschland dürfte "Guys and dolls" sein). Ursprünglich ein Samuel-Goldwyn-Film aus dem Jahr 1952, kam das Theaterstück 1974 in London heraus und hatte es bis jetzt noch nicht nach Deutschland geschafft - wir machen in Annaberg die deutsche Erstaufführung!

Es ist ein pseudobiografisches Stück, in das viele Märchen phantasievoll eingewebt wurden, easy listening, mit Kindern auf der Bühne - kurzum ein perfektes Familienstück. Insgesamt (nur) 5 Vorstellungen sind geplant...

Weitere Stückinfos bei Musik und Bühne Wiesbaden

Montag, 2. Januar 2023

Was für ein Jahresauftakt!




Fotos: Kristian Hahn, Olbernhau

Mit dem gestrigen Neujahrskonzert im Treibehaus der Saigerhütte Olbernhau begann das Jahr 2023 fulminant: das Publikum erlebte ein mitreißendes Konzert mit Werken von Smetana, Dvorak und natürlich Johann Strauß. Man hatte den Eindruck, daß sich die Olbernhauer ganz besonders freuten, erstmalig direkt am 1. Januar dieses Konzert in ihrer Stadt zu haben: der Saal war ausverkauft und die Stimmung großartig.

Dem Orchester merkte man keinerlei Ermüdungserscheinungen nach dem Dienst-Marathon der letzten Wochen an: hochkonzentriert musizierten sie in schönster Art und Weise.

Für mich war´s besonders spannend: hat doch die Proben und die Konzerte am 31.12. unser GMD Herr Bachmann geleitet; ich hatte die spannende Aufgabe, dieses Programm ab 1.1. zu übernehmen, ohne die Stücke vorher "in den Händen" gehabt zu haben. Ist man gut vorbereitet, gibts schwarze Löcher, wie sprechen die Musiker an? - das waren die Fragen, die ich mir im Vorfeld stellte....

Doch die Unsicherheit war schnell vergessen - die Musiker reagierten bravourös und wir konnten nach Herzenslust musizieren. So schön könnte es das ganze Jahr weitergehen!

Samstag, 3. Dezember 2022

Zur Weihnachtszeit...

    

Endlich wieder normale Weihnachten im Erzgebirge: während in der Ukraine ziviles Leben massiv attackiert wird, Menschen sterben oder frierend den Winter erleben, Städte sinnlos zerstört werden, freut sich der Erzgebirger und viele Touristen an seinen wiedergewonnenen Weihnachtsmärkten, alten Traditionen und seiner Geborgenheit (trotz steigender Energiepreise). Wer hätte gedacht, diesen Dezember nach 2 Corona-Jahren so zu erleben.

Auch im Theater "Normalität" fast wie vor 3 Jahren (außer deutlich gesenkten Temperaturen im Foyer): Hänsel und Gretel im Spielplan, daneben Zauberflöte (sozusagen das Tafelsilber des Musiktheaters) - und endlich auch wieder ein Weihnachtskonzert nach traditioneller Art: mit Ausgrabungen (Holborne, Agricola, C.Ph.E. Bach) und Bewährtem (Mozart Sinfonie concertante, Tschaikowsky Dornröschen-Suite) werden wir das Publikum hoffentlich gut aufs Fest einstimmen. Und das Publikum darf endlich wieder Weihnachtslieder mit uns singen.

Renaissance-Musik für Blechbläser von Anthony Holborne wird den Abend eröffnen: Sie werden staunen, wie kunstvoll diese Musik, die über 500 Jahre alt ist, komponiert wurde.

Johann Friedrich Agricola dürfte den wenigsten bekannt sein: ein Musiker aus meiner Heimat: in Dobitschen geboren, studierte er in Leipzig Jura und zudem Komposition bei J.S.Bach. In Berlin hatte er Kontakt auch zum Bach-Sohn Carl Philipp Emanuel. Die Pastorale ist nur ein Vorgeschmack auf das Weihnachtsoratorium, das sicher auch sehr interessant wäre, gespielt und gehört zu werden.

Michael Schmidt und Yesim Alan sind die Solisten der Sinfonia concertante von Mozart: beides Orchesterkollegen von mir.

Leander de Marel wird die Dornröschen-Suite von Tschaikowsky mit einer märchenhaften Geschichte bereichern, bevor dann  gemeinsam Weihnachtslieder gesungen werden.

Programmheft       Liederblatt

Und ein weiteres Stück Normalität: für den 27. Dezember ist wieder ein Konzert in der Bergkirche Seiffen mit Marlen Bieber und Richard Glöckner geplant:


Und wer bei alldem die Ukraine nicht aus den Augen verloren hat: es gibt die Möglichkeit zu spenden - aus meiner Sicht das Sinnvollste, wie wir von unserer Insel der Seligen aus helfen können: 



Eine schöne Adventszeit und 

Frohe Weihnachten!





Freitag, 11. November 2022

Es wird (hoffentlich!) eine rauschende Ballnacht...


Unter dem Motto "Nacht der Träume" findet am 11. und 12.11. im Erzhammer  Annaberg wieder ein Theaterball - der 28. - nach längerer coronabedingter Pause statt. 

Für uns neues Terrain: ein neuer Spielort, neues Catering, neue technische Abläufe etc. Was bleibt: ein hochmotiviertes Ensemble, das zahlreiche wunderschöne (kann man so sagen!) musikalische Beiträge, die durch spielerische Situationen verbunden werden, vorbereitet hat.

Besonders bei diesem Ball ist das Orchester: wir spielen mit einem 18-köpfigen Salonorchester und haben aus der (Platz-)Not eine Tugend gemacht: alle Stücke wurden von Markus Teichler und mir für diesen Abend bearbeitet und werden vom Klavier aus geleitet - welches Theater hat solche Möglichkeiten am Haus...

Ball-Geflüster im Annaberger Wochenblatt


Sonntag, 2. Oktober 2022

Falstafffffff

Erster Höhepunkt in dieser Spielzeit war für mich das gestrige  (1. Oktober) Nachdirigat der Oper "Falstaff" von William Balfe. Nach langer Zeit stand ich wieder einmal am Dirigentenpult vor einem großen Orchester und hatte eine richtige Oper zu leiten - wie meistens bei den Nachdirigaten ist der größte Teil Hausaufgabe, da ich keine Probe mit Orchester hatte und man am Abend keine Chance besteht, sich an etwas zu gewöhnen - das kann man nur durch Zuhören auf den Proben verinnerlichen und muß es in seinem Kopf vorbereiten.

Megastreß im Vorfeld - dafür aber umso beglückender, wenn es wie gestern dann doch sehr gut funktioniert - und man dank eines großartigen Ensembles (Solisten, Orchester, Chor) großartig unterstützt wird. Ich konnte diese Sympathiewellen deutlich spüren, sie haben mich sehr getragen.

Morgen am 3. Oktober folgt die 2. Vorstellung....



Der schöne Will (Nadja Schimonsky) und Falstaff (Laszlo Varga) in der Inszenierung von Christian von Götz

Mittwoch, 13. Juli 2022

Santa Maria...

 ...liegt ab jetzt (auch) auf den Greifensteinen: am 9.Juli hatte die Show mit Hits von Roland Kaiser Premiere bei uns. Wie immer war´s spannend, ob das Wetter wieder einen Strich durch die Rechnung machen würde, selbst 5 Minuten vor Stückbeginn schüttete es wiedermal.

Dem Publikum hats gefallen, wie man auch aus den vom MDR eingefangenen Stimmen hört.

Eine lockere Story bot den Rahmen für die bekannten Roland-Kaiser-Schlager, die das Publikum natürlich alle kannte - Grund, kräftig mitzufeiern und den (bedrückenden) Alltag hinter sich zu lassen. Sorglose Unterhaltung für Groß und Klein. 10 Mal haben wir diese Saison noch Gelegenheit, das Stück zu spielen.




Samstag, 9. Juli 2022

schöne Würdigung

Über unsere "Liebesbrief-nach-Ladenschluß"- Produktion wurde in der letzten "Orchester"-Ausgabe (7/8 2022) deutschlandweit berichtet: Roland Dippel hat eine sehr lobenden Artikel geschrieben.

Kritik von Roland Dippel

Freitag, 1. April 2022

Es war schön, hier zu sein...

 ...das wird hoffentlich unser Publikum sagen, wenn es unsere neue Musicalpremiere erlebt hat: Samstag, den 2.4. wird (hoffentlich!!!) "Liebesbrief nach Ladenschluss" (original "She Loves Me") über die Bühne gehen.

Das Stück spielt 1934 in einer Budapester Parfümerie (bei uns eher zeitlos), Jerry Bock hat es 1 Jahr vor "Anatevka" komponiert, im April 1963 hatte es am Broadway die erste Aufführungsserie. Es ist ein zauberhaftes Stück über den Mikrokosmos der Angestellten und Kundinnen mit einer sehr originellen Musik, vielen Ohrwürmern und einer großartigen Verquickung mit der Szene. Dominik Wilgenbus hat dieses Werk bei uns in einer temporeichen Fassung inszeniert .


Die Hauptpersonen Amalia und Georg sind auf Partnersuche und schreiben Liebesbriefe - was sie zuerst nicht wissen, daß diese Briefe an den jeweils anderen gerichtet sind, den sie im Alltag nicht besonders leiden können und für den sie bisher keinen Blick hatten. Das Happy End ist eigentlich klar, der Weg dahin aber sehr reizvoll erzählt. Der Stoff wurde bereits von Ernst Lubitsch verfilmt, eine neuere Verfilmung gab es 1998 mit Tom Hanks und Meg Ryan ("e-m@il für Dich").

Mittwoch, 16. Februar 2022

 Zu einem besonders schönen Ferienauftakt geriet für mich ein Konzert, das ursprünglich nicht geplant war: da in dieser Spielzeit coronabedingt keine Weihnachtskonzerte stattfanden, hat unser GMD mir ein Philharmonisches (das 6.) Konzert in Annaberg überlassen, das am 14.2.2022 im Theater stattfand. 

Besondere Schwierigkeit: ich habe in dem Konzert Mendelssohns Reformationssinfonie quasi nachdirigiert: es gab nur eine Anspielprobe vor dem Konzert zur Verständigung. Selbstverständlich war ich mit bei den Orchesterproben und habe auch das Konzert in Aue miterlebt - somit war ich mit der Interpretation vom GMD ziemlich vertraut - trotzdem war´s eine große Herausforderung, man hatte vorher keine Gelegenheit, die ganze Sinfonie "in den Händen" zu halten.

Umso zufriedener war ich nach dem Konzert. ich habe gemerkt, daß ich diese Aufgabe gut meistern und meine Vorstellungen einbringen konnte, hatte auch das Gefühl, daß sich das Orchester mit mir wohl gefühlt hat. Dank einer hervorragenden Einstudierung gab es keine Unklarheiten - das waren beste Voraussetzungen.

Über das Bach-Konzert kann ich nur berichten, daß es sehr schön war: Solisten und Orchester haben klasse gespielt, als Dirigent gibts da sehr wenig zu tun. Spannend ist aber immer die Auseinandersetzung mit Barockmusik: man hat deutlich mehr Spielraum für Interpretationen (und Auseinandersetzungen darüber).

Dienstag, 7. Dezember 2021

Freitag, 3. Dezember 2021

Die ETO GmbH stellt den Spielbetrieb des Eduard-von-Winterstein-Theaters Annaberg-Buchholz und der Erzgebirgischen Philharmonie Aue bis voraussichtlich dem 9. Januar 2022 ein.

Freitag, 19. November 2021

Das Gebot der Stunde:

Helfen Sie mit, wieder gesellschaftliches Leben zu ermöglichen!


 

Die Stimme der Vernunft

 Wie sehen unsere hiesigen Mediziner die Lage im Gebirge? Einen eindrucksvollen und dringlichen  Brandbrief an die Landräte und Bürgermeister im Erzgebirgskreis hat Dr. Ketteler vom Auer Helios-Klinikum verfaßt:

https://www.wochenendspiegel.de/klartext/

Und endlich hats auch unser OB kapiert, daß die Gesundheit wichtiger als der Weihnachtsmarkt ist:




Donnerstag, 18. November 2021

Die Welt schaut nach Annaberg...

 Artikel in der New York Times

Und wiedermal haben wir traurige Berühmtheit erlangt: jetzt spricht man sogar in New York  von der seltsamen Art und Weise, im Erzgebirge und speziell in Annaberg mit der Corona-Situation umzugehen.

Unerträglich, daß in der Stadt ein rechtsfreier Raum herrscht und weder Stadt noch Kreis sich in der Pflicht sehen, geltenden Regeln zu kontrollieren und einzufordern. Auch scheint der OB gerade mehr an der Organisation des Weihnachtsmarktes interessiert zu sein als am Schutz der Stadtbevölkerung.

Man begreift es nicht, wie man so dickschädlig sein kann und sich so gegen das offensichtliche, durch weltweite Forschung und Studien bestätigte Wissen, sträubt: dieses grundlegende Mißtrauen gegen die Corona-Impfung, die meiner Meinung nach der einzige Weg aus der Pandemie sein kann.

Die Impfquote im Erzgebirgskreis spricht für sich: Stand 18.11.2021 liegt sie bei 44,7% und dürfte damit eine der niedrigsten in Deutschland sein. Man hat auch nicht den Eindruck, daß Kreis und Stadt besonders offensiv für Impfungen werben, es entsteht der Eindruck, daß auch unser Stadtoberhaupt eher zu den Impfgegnern gehört. 

Mobile Impfteams in Annaberg? Zur Zeit meines Wissens - Fehlanzeige. Um einen Booster zu bekommen, hat man entweder das Glück, einen tollen Hausarzt zu haben - oder man fährt in umliegende Städte und Dörfer und stellt sich mehrere Stunden lang nach einer Impfung an.

Was für ein trauriges Bild gibt unsere Region ab! So geht sächsisch??? Einfach nur deprimierend.

Entgegnung in der Freien Presse



Freitag, 17. September 2021

Neustart: Erzgebirgische Theater


Mit einem Theaterfest wurde am 11. September die neue Spielzeit durch unseren neuen Intendanten Moritz Gogg eröffnet. 

bewährter Programmpunkt: Das Ensemble singt für Sie

Da auch gleichzeitig ein neuer GMD - Jens Georg Bachmann - sein Amt in Annaberg antritt, bedeutet das für Mitarbeiter und Publikum eine ziemlich große Zäsur und kommt einen Neuanfang gleich, der sich auch in einem neuen Internetauftritt und einem neuen Erscheinungsbild widerspiegelt.

Programmatisch erwarten das Publikum viele neue und interessante Stücke und auch neue Gesichter im Ensemble; das volle Programm finden Sie hier auf der Theater-Homepage.

Hervorheben möchte ich die erste Musiktheater-Premiere der Spielzeit: am 18. September feiert die Oper "Leonce und Lena" bei uns Premiere: die Musik hat der Österreicher Erich Zeisl komponiert, der Text ist nach dem Lustspiel von Georg Büchner verfaßt.

Ich hatte das Vergnügen, einige Endproben mit Orchester zu leiten und bin völlig angetan von diesem Werk: wie viele Stücke jüdischer Komponisten ist es nach 1938 - nach der Vertreibung der Juden aus Österreich - nicht gespielt worden, eine deutsche Erstaufführung kam in der Entstehungszeit nicht zustande - wir sind das erste Theater in Deutschland, was diesem genialen Werk eine späte Genugtuung der Inszenierung zukommen läßt. Schmerzlich die Frage, wie so ein Meisterwerk einfach vergessen und übersehen werden konnte bzw. warum es so lange dauert, bis dieses Werk seinen Weg auf die Bühne gefunden hat. 

Musikalisch ist es ein absolutes Meisterwerk und widerspiegelt die Zeitströmungen der 20ger und 30ger Jahre: eher aus dem Singspiel kommend, meint man den Orchesterliedern Gustav Mahlers zu begegnen, Prokofjew und Richard Strauss lassen grüßen, aber auch Korngold und Zemlinsky - trotzdem bleibt die Klangsprache höchst originell und unverwechselbar und bedient die Szene hervorragend.

Leider (Corona geschuldet) wird man diese Oper bei uns nur in eingeschränkter Orchesterfassung hören, wir mußten die Besetzung reduzieren, deshalb wir die ganze Schönheit der Partitur leider nicht zu erleben sein. Trotzdem sind wir sehr stolz, diesem Meister die Ehre zu erweisen, ich freue mich auch auf meine Nachdirigate des Stücks.

Greifensteine, Ende der Intendanz von Dr. Huhn, Sommerkonzerte

Viel zu schnell ist der Sommer vorübergerast: nach einer erfolgreichen Vogelhändler-Premiere mit einem wunderbaren Adam (Timo Rößner) haben wir bis Ende August auf der Bühne gespielt und zur letzten Rössl-Vorstellung Herrn Dr. Huhn nach 11 Jahren Intendanz coram publico in den Ruhestand verabschiedet. Es war sehr bewegend, hat man doch erlebt, wie sehr er an diesem Theater mit seinen Kollegen hängt und wie schwer es fällt, loszulassen und die Geschicke dieses Hauses zukünftig nicht mehr zu bestimmen.

Es waren ein Großteil der Kollegen und sehr viele Weggefährten anwesend, ihm für die geleistete Arbeit Danke zu sagen und alles Gute zu wünschen.





Zum Sommer gehören auch die Konzerte, die ich in diesem Jahr geleitet habe: Annaberg, Lugau, Aue, Olbernhau und Bad Schlema waren die Orte, an denen unser "Sommertanz" gespielt wurde - sicher nicht eins der üblichen "gängigen" Programme - aber dafür mit vielen interessanten Stücken für kleinere Besetzungen, die die Neugier geweckt haben. Besonders schön ist mir das 1. Konzert in der Annenkirche dabei in Erinnerung, wo die leiseren und feinere Stücke wundervoll zum Tragen gekommen sind. Gewonnen hat das Konzert auch durch die sachkundige Moderation von Dr. Huhn, der natürlich als Musikwissenschaftler in seinem Element war.


Interessant auch zu sehen, daß es bei der Durchführung und Organisation dieser Konzerte noch viel zu verbessern gibt, damit wir als Philharmonie wahrgenommen werden können - eine zeitgemäße Präsentation gehört heute einfach dazu, das erwartet auch das Publikum...für die neuen Chefs zum Mitnehmen...

Mittwoch, 16. Juni 2021

Wir machen (wieder) Musik!


Herzliche Einladung zu den Sommerkonzerten der Erzgebirgischen Philharmonie: nach langer Pause ist unser Orchester wieder live zu hören und zu erleben! Wir starten mit einem sommerlich-luftigen Klassik-Programm, noch in kleinerer Besetzung aber mit interessanten und unterhaltsamen Werken der Klassik. 

Werke von Mozart, Fauré, Mendelssohn-Bartholdy, Dvorak, Honegger, Schubert und Elgar werden zu hören sein; den Auftakt macht das Konzert vor der Annenkirche am 25.6. (bei Regen in der Kirche), danach werden wir das Programm in unserem Kulturraum noch mehrfach aufführen, die Termine finden Sie hier.

Lassen Sie sich von uns verführen, Sommer und Musik gemeinsam zu genießen!

 

Mittwoch, 5. Mai 2021

Grüß Euch Gott, alle miteinander!


Die letzten 3 Tage gab es bei uns fast schon eine Rückkehr zum normalen Arbeitsalltag: im Kulturhaus Aue fanden Aufnahmen zum "Vogelhändler" statt - natürlich mit den geltenden AHA-Regeln und Mitarbeitertestungen. Die Operette soll in diesem Sommer auf den Greifensteinen Premiere haben.  Ich glaube, allen hat es großen Spaß gemacht, nach so langer Zeit wieder zusammen zu musizieren und die Kollegen wiederzusehen. Pandemiebedingt konnten wir nur Teile neu aufnehmen, den Großteil der Nummern (mit Chor) verwenden wir aus der Aufnahme von 2005. Auch wenn es sicher Brüche im Klangbild geben wird - das wird uns das Publikum sicher verzeihen.

Für mich ist das der erste "Vogelhändler" - und es war sehr interessant, die beiden anderen Zeller-Operetten, an denen wir gearbeitet haben (Obersteiger und Kellermeister) mit diesem Meisterwerk zu vergleichen. Es fällt auf, daß es in allen Stücken ähnliche Charaktere gibt; auch die musikalischen Strukturen ähneln sich stark. Bewunderswert Zellers Fähigkeit, unsterbliche Melodien zu komponieren; Ohrwürmer, die sich richtig festsetzen. Geflügelte Worte haben es in den Alltag geschafft (...denn bei der Post gehts nicht so schnell, noh amahl, Grüß Euch Gott, alle miteinander...). 

Um dieses Werk ist es hierzulande in den letzten Jahren recht still geworden - höchste Zeit für eine Neuinszenierung auf den Greifensteinen. Das wird gleichzeitig die Abschiedsinszenierung von Dr. Huhn werden, der am Ende der Spielzeit seine Intendanz in Annaberg beenden wird.

Hoffen wir, daß wir spielen können!

Dienstag, 16. März 2021

Ja, mir san mit´n Rad´l da...

Es soll ja auch noch andere Nachrichten außer Corona geben...

Heute ist der Fahrradklimatest 2020 des ADFC für Deutschland veröffentlicht worden: leider findet sich Annaberg-Buchholz so ziemlich am Ende der Tabelle wieder: bei den Kommunen unter 20.000 Einwohnern belegt unsere Stadt Platz 410 von 418 ... 😟

Das dürfte weitestgehend die traurige Realität hier widerspiegeln: in der Stadt ist Fahrradfahren wahrlich kein Vergnügen - und das liegt nicht nur an der Topographie: keine vernünftigen Fahrradwege in der Innenstadt, die Anbindung ans Umland (z.B. Greifensteinregion) ist ein lebensgefährliches Trauerspiel, beim Fahrradweg nach Bärenstein ist man jetzt immerhin soweit, das letzte Stück zu planen - trotz ebike-Boom der letzten Zeit, trotz des enormen touristischen Potenzials wird das Rad hier noch sträflich vernachlässigt. Schulterzucken...

Die "Hauptstadt des Erzgebirges" glänzt wieder mal wie in so vielen anderen Bereichen besonders matt...

Sonntag, 20. Dezember 2020

Weihnachten am Kamin

 

das sind 2 Klavierstücke aus den "Jahreszeiten" op. 37a von Peter I. Tschaikowsky, die ich meinen Lesern als musikalisches Weihnachtspräsent zu Gehör bringen möchte - nachdem dieser Dezember bisher so sang-und klanglos gewesen ist. Möge die Musik von den täglichen Nachrichten ablenken und die Hoffnung auf bessere Zeiten vermitteln - und natürlich auch die Besinnlichkeit, die Weihnachten innewohnt.
Bleiben Sie gesund und kommen Sie gut durch diese Zeit!


Mittwoch, 2. Dezember 2020

endlich wieder ganz oben!

 

Der Erzgebirgskreis mit seinen Bewohnern hat es wieder mal geschafft, die Tabelle der C-Neuinfektionen anzuführen und dabei sogar Hildburghausen hinter sich zu lassen! (Stand 2.12., Quelle: Zeit.de).

Schöne Vorweihnachtszeit: der Theaterbetrieb inklusive aller Weihnachtskonzerte ist auf unbestimmte Zeit abgesagt, keiner kann einen Termin, wann es wieder losgeht, auch nur ansatzweise nennen - derweil "protestieren" am 1.12. wieder ca. 200 Personen in der Stadt gegen Corona-Beschränkungen - und das im Namen des Volkshelden Karl Stülpner. 

Verstehe einer die Welt noch - der Landrat wirkt in seiner heutigen Pressekonferenz hilflos, vom Bürgermeister ist nichts zu hören (letzter Facebook-Post auf der Stadt-Homepage vom 30. Oktober, darüberhinaus nur sehr dürftige Informationen.)  Die Schilder in der Fußgängerzone, die auf die Maskenpflicht hinweisen sollten, waren nach wenigen Tagen wieder verschwunden und werden auch nicht ersetzt - es kontrolliert ja eh keiner; in den Geschäften wird man mittlerweile groß angeschaut, wenn man die Maske korrekt trägt und sich nicht nur ein Alibi-Fähnchen irgendwie vor den Mund hält (wenn überhaupt).

Ist es Resignation oder nur grenzenlose Dummheit? Bekommt man von der Lage in den Krankenhäusern nichts mit, sind einem die vielen Schwerkranken und Toten egal? Mitmenschlichkeit? Respekt, Anstand, Empathie?

Ein Großteil ist sicher dabei, die aus Prinzip mißtrauisch gegen alles sind, was "von oben" kommt oder angeordnet wird; Pegida oder AfD sammeln gerne diese Wutbürger auf, ist ja kein Geheimnis. Natürlich schmerzt der Verlust vom Weihnachtsmarkt und dem ganzen Drumherum - aber durch Ignoranz wird die Situation nicht besser sondern dauert dann eben noch länger; ist das gewollt? Traurig, traurig...

Interview mit MP Kretschmer vom 3.12.20