Samstag, 3. Dezember 2022

Zur Weihnachtszeit...

    

Endlich wieder normale Weihnachten im Erzgebirge: während in der Ukraine ziviles Leben massiv attackiert wird, Menschen sterben oder frierend den Winter erleben, Städte sinnlos zerstört werden, freut sich der Erzgebirger und viele Touristen an seinen wiedergewonnenen Weihnachtsmärkten, alten Traditionen und seiner Geborgenheit (trotz steigender Energiepreise). Wer hätte gedacht, diesen Dezember nach 2 Corona-Jahren so zu erleben.

Auch im Theater "Normalität" fast wie vor 3 Jahren (außer deutlich gesenkten Temperaturen im Foyer): Hänsel und Gretel im Spielplan, daneben Zauberflöte (sozusagen das Tafelsilber des Musiktheaters) - und endlich auch wieder ein Weihnachtskonzert nach traditioneller Art: mit Ausgrabungen (Holborne, Agricola, C.Ph.E. Bach) und Bewährtem (Mozart Sinfonie concertante, Tschaikowsky Dornröschen-Suite) werden wir das Publikum hoffentlich gut aufs Fest einstimmen. Und das Publikum darf endlich wieder Weihnachtslieder mit uns singen.

Renaissance-Musik für Blechbläser von Anthony Holborne wird den Abend eröffnen: Sie werden staunen, wie kunstvoll diese Musik, die über 500 Jahre alt ist, komponiert wurde.

Johann Friedrich Agricola dürfte den wenigsten bekannt sein: ein Musiker aus meiner Heimat: in Dobitschen geboren, studierte er in Leipzig Jura und zudem Komposition bei J.S.Bach. In Berlin hatte er Kontakt auch zum Bach-Sohn Carl Philipp Emanuel. Die Pastorale ist nur ein Vorgeschmack auf das Weihnachtsoratorium, das sicher auch sehr interessant wäre, gespielt und gehört zu werden.

Michael Schmidt und Yesim Alan sind die Solisten der Sinfonia concertante von Mozart: beides Orchesterkollegen von mir.

Leander de Marel wird die Dornröschen-Suite von Tschaikowsky mit einer märchenhaften Geschichte bereichern, bevor dann  gemeinsam Weihnachtslieder gesungen werden.

Programmheft       Liederblatt

Und ein weiteres Stück Normalität: für den 27. Dezember ist wieder ein Konzert in der Bergkirche Seiffen mit Marlen Bieber und Richard Glöckner geplant:


Und wer bei alldem die Ukraine nicht aus den Augen verloren hat: es gibt die Möglichkeit zu spenden - aus meiner Sicht das Sinnvollste, wie wir von unserer Insel der Seligen aus helfen können: 



Eine schöne Adventszeit und 

Frohe Weihnachten!





Freitag, 11. November 2022

Es wird (hoffentlich!) eine rauschende Ballnacht...


Unter dem Motto "Nacht der Träume" findet am 11. und 12.11. im Erzhammer  Annaberg wieder ein Theaterball - der 28. - nach längerer coronabedingter Pause statt. 

Für uns neues Terrain: ein neuer Spielort, neues Catering, neue technische Abläufe etc. Was bleibt: ein hochmotiviertes Ensemble, das zahlreiche wunderschöne (kann man so sagen!) musikalische Beiträge, die durch spielerische Situationen verbunden werden, vorbereitet hat.

Besonders bei diesem Ball ist das Orchester: wir spielen mit einem 18-köpfigen Salonorchester und haben aus der (Platz-)Not eine Tugend gemacht: alle Stücke wurden von Markus Teichler und mir für diesen Abend bearbeitet und werden vom Klavier aus geleitet - welches Theater hat solche Möglichkeiten am Haus...

Ball-Geflüster im Annaberger Wochenblatt


Sonntag, 2. Oktober 2022

Falstafffffff

Erster Höhepunkt in dieser Spielzeit war für mich das gestrige  (1. Oktober) Nachdirigat der Oper "Falstaff" von William Balfe. Nach langer Zeit stand ich wieder einmal am Dirigentenpult vor einem großen Orchester und hatte eine richtige Oper zu leiten - wie meistens bei den Nachdirigaten ist der größte Teil Hausaufgabe, da ich keine Probe mit Orchester hatte und man am Abend keine Chance besteht, sich an etwas zu gewöhnen - das kann man nur durch Zuhören auf den Proben verinnerlichen und muß es in seinem Kopf vorbereiten.

Megastreß im Vorfeld - dafür aber umso beglückender, wenn es wie gestern dann doch sehr gut funktioniert - und man dank eines großartigen Ensembles (Solisten, Orchester, Chor) großartig unterstützt wird. Ich konnte diese Sympathiewellen deutlich spüren, sie haben mich sehr getragen.

Morgen am 3. Oktober folgt die 2. Vorstellung....



Der schöne Will (Nadja Schimonsky) und Falstaff (Laszlo Varga) in der Inszenierung von Christian von Götz

Mittwoch, 13. Juli 2022

Santa Maria...

 ...liegt ab jetzt (auch) auf den Greifensteinen: am 9.Juli hatte die Show mit Hits von Roland Kaiser Premiere bei uns. Wie immer war´s spannend, ob das Wetter wieder einen Strich durch die Rechnung machen würde, selbst 5 Minuten vor Stückbeginn schüttete es wiedermal.

Dem Publikum hats gefallen, wie man auch aus den vom MDR eingefangenen Stimmen hört.

Eine lockere Story bot den Rahmen für die bekannten Roland-Kaiser-Schlager, die das Publikum natürlich alle kannte - Grund, kräftig mitzufeiern und den (bedrückenden) Alltag hinter sich zu lassen. Sorglose Unterhaltung für Groß und Klein. 10 Mal haben wir diese Saison noch Gelegenheit, das Stück zu spielen.




Samstag, 9. Juli 2022

schöne Würdigung

Über unsere "Liebesbrief-nach-Ladenschluß"- Produktion wurde in der letzten "Orchester"-Ausgabe (7/8 2022) deutschlandweit berichtet: Roland Dippel hat eine sehr lobenden Artikel geschrieben.

Kritik von Roland Dippel

Freitag, 1. April 2022

Es war schön, hier zu sein...

 ...das wird hoffentlich unser Publikum sagen, wenn es unsere neue Musicalpremiere erlebt hat: Samstag, den 2.4. wird (hoffentlich!!!) "Liebesbrief nach Ladenschluss" (original "She Loves Me") über die Bühne gehen.

Das Stück spielt 1934 in einer Budapester Parfümerie (bei uns eher zeitlos), Jerry Bock hat es 1 Jahr vor "Anatevka" komponiert, im April 1963 hatte es am Broadway die erste Aufführungsserie. Es ist ein zauberhaftes Stück über den Mikrokosmos der Angestellten und Kundinnen mit einer sehr originellen Musik, vielen Ohrwürmern und einer großartigen Verquickung mit der Szene. Dominik Wilgenbus hat dieses Werk bei uns in einer temporeichen Fassung inszeniert .


Die Hauptpersonen Amalia und Georg sind auf Partnersuche und schreiben Liebesbriefe - was sie zuerst nicht wissen, daß diese Briefe an den jeweils anderen gerichtet sind, den sie im Alltag nicht besonders leiden können und für den sie bisher keinen Blick hatten. Das Happy End ist eigentlich klar, der Weg dahin aber sehr reizvoll erzählt. Der Stoff wurde bereits von Ernst Lubitsch verfilmt, eine neuere Verfilmung gab es 1998 mit Tom Hanks und Meg Ryan ("e-m@il für Dich").

Mittwoch, 16. Februar 2022

 Zu einem besonders schönen Ferienauftakt geriet für mich ein Konzert, das ursprünglich nicht geplant war: da in dieser Spielzeit coronabedingt keine Weihnachtskonzerte stattfanden, hat unser GMD mir ein Philharmonisches (das 6.) Konzert in Annaberg überlassen, das am 14.2.2022 im Theater stattfand. 

Besondere Schwierigkeit: ich habe in dem Konzert Mendelssohns Reformationssinfonie quasi nachdirigiert: es gab nur eine Anspielprobe vor dem Konzert zur Verständigung. Selbstverständlich war ich mit bei den Orchesterproben und habe auch das Konzert in Aue miterlebt - somit war ich mit der Interpretation vom GMD ziemlich vertraut - trotzdem war´s eine große Herausforderung, man hatte vorher keine Gelegenheit, die ganze Sinfonie "in den Händen" zu halten.

Umso zufriedener war ich nach dem Konzert. ich habe gemerkt, daß ich diese Aufgabe gut meistern und meine Vorstellungen einbringen konnte, hatte auch das Gefühl, daß sich das Orchester mit mir wohl gefühlt hat. Dank einer hervorragenden Einstudierung gab es keine Unklarheiten - das waren beste Voraussetzungen.

Über das Bach-Konzert kann ich nur berichten, daß es sehr schön war: Solisten und Orchester haben klasse gespielt, als Dirigent gibts da sehr wenig zu tun. Spannend ist aber immer die Auseinandersetzung mit Barockmusik: man hat deutlich mehr Spielraum für Interpretationen (und Auseinandersetzungen darüber).