Wiebke Göetjes spricht in diesem Interview über Machtmißbrauch am Theater - ähnliches kann wohl jeder Künstler, der nicht zur obersten Leitungsetage gehört, berichten.
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Freitag, 14. Dezember 2018
Samstag, 11. November 2017
Schülerkonzert in Schneeberg
Am Freitag, den 10.11.2017 haben wir wieder ein Schülerkonzert zum Thema Mozart in der Marchwitza-Grundschule in Schneeberg veranstaltet: Jason-Nandor Tomory hat es erneut geschafft , Begeisterungsstürme als Papageno und Figaro bei den Kids hervorzurufen. Im Gespräch mit den Lehrern stellte sich heraus, daß das für viele Kinder der erste Kontakt mit klassischer Musik oder einem Orchester ist - und die Aufmerksamkeit war sehr groß bei allen. Man hat das Gefühl, eine wichtige und notwendige Arbeit zu leisten, das ist eine große Legitimation und Befriedigung für uns.
Montag, 9. Januar 2017
Erzgebirge Schlußlicht bei Durchschnittseinkommen in Deutschland
Nun steht es schwarz auf weiß auf dem Papier: der Erzgebirgskreis ist mit einem monatlichen Brutto-Durchschnittseinkommen von 2036 € die ärmste Region Deutschlands - gegenüber 4610 € in Wolfsburg (siehe Focus), der bundesweite Schnitt beträgt 3084 €. Da ist die Angleichung der Lebensverhältnisse in Ost und West doch ziemlich weit entfernt.
Natürlich merken wir das auch im Theater: Lohnverzicht durch Haustarifvertrag - seit mehr als 10 Jahren! - und kein Ende in Sicht. Von einer ausreichenden finanziellen Ausstattung - um normal zu arbeiten - sind wir auch sehr weit entfernt....
Samstag, 27. August 2016
Da wird einem schwindlig...
Die sächsische Regierung hat im Rechststreit mit Serge Dorny, dem 2014 noch vor seinem Amtsantritt fristlos gekündigten Opernintenanten der Semperoper, eine Niederlage erlitten: das Oberlandesgericht Dresden entschied, daß die Kündigung nicht rechtens gewesen sei. Auf Sachsen kommen nun wahrscheinlich finanzielle Forderungen zu.
Die Summen, um die es geht, lassen einen schwindlig werden: das geplante Intendanten-5-Jahresgehalt lag wohl bei 1,5 Millionen Euro, das sind pro Jahr 300.000, im Monat 25.000 Euro...das entspricht dem 8-10-fachen eines Theatermitarbeiters in Annaberg. Auch wenn der Vertrag sicher nicht ausbezahlt wird, ist abzusehen, daß ziemlich viel Geld für diese Entscheidung fällig werden wird und damit nutzlos verloren ist.
Wer kommt eigentlich dafür auf? Wird diese Summe aus der Kultur-"Portokasse" bezahlt? Muß die Semperoper dafür einen Beitrag leisten? Wird jemand persönlich für diese Entscheidungen haftbar gemacht?
Einmal mehr wird sichtbar, wie groß mittlerweile der Abstand zwischen einem Stadttheater und der sogenannten Hochkultur ist: auf der einen Seite teilweise Mindestgagen, Haustarifvertrag mit Gehaltsverzicht und fehlende Produktionsgelder - auf der anderen Seite üppige Gehälter und die schützende Hand der Staatsregierung.
Unsolidarisch, ungerecht, unfair.
Gerade ist eine Studie von Maximilian Norz in Zusammenarbeit mit der Kulturpolitischen Gesellschaft erschienen, die sich mit der Arbeitssituation von Künstlern beschäftigt; wenig überraschend ist die prekäre Situation der meisten Künstler: über 40 % gaben an, ein Jahresgehalt unter 10.000 Euro zu verdienen...
Gerade ist eine Studie von Maximilian Norz in Zusammenarbeit mit der Kulturpolitischen Gesellschaft erschienen, die sich mit der Arbeitssituation von Künstlern beschäftigt; wenig überraschend ist die prekäre Situation der meisten Künstler: über 40 % gaben an, ein Jahresgehalt unter 10.000 Euro zu verdienen...
Mittwoch, 10. Dezember 2014
Theater in Gefahr!
Eine große Schweinerei wird gerade in Plauen und Zwickau vorbereitet: hier der Text, der auf der Theaterhomepage zu lesen ist, mit der Bitte, die Petitionen zu unterschreiben.
"Die beiden Städte Plauen und Zwickau planen ab 2018 ihre Zuschüsse für das Theater Plauen-Zwickau in einem Umfang abzusenken, der das Theater einschneidend beschädigt. In einer Beschlussvorlage, die am 18.12. in den Zwickauer Stadtrat eingehen wird, steht bereits, dass bis 2018 Musiktheater, Chor, Orchester und große Teile der künstlerischen Leitung, Technik und Verwaltung abgebaut werden und ab dann nur noch die Sparten Schauspiel und Puppentheater, bzw. alternativ Ballett bestehen bleiben sollen.
Seit der Theaterfusion im Jahr 2000 ist das aus zwei Ensembles zusammengewachsene Haus inzwischen auf die Stärke der Belegschaft eines einzelnen ehemaligen Hauses geschrumpft und macht trotzdem mit künstlerisch bedeutsamen Inszenierungen regional und überregional auf sich aufmerksam.
Die Mitarbeiter verzichten seit Jahren auf Lohn, Gehalt und Gage, aktuell auf ca. 13 %, um das Theater in seiner Vielfalt zu erhalten und sollen nun als Dank dafür abgewickelt werden.
Unklar ist, wie die notwendigen Abfindungszahlungen im zweistelligen Millionenbereich finanziert werden sollen.
Das Theater ist nicht nur das Medium, sich aktiv mit der Gegenwart, sozial und regional, auseinanderzusetzen, sondern spielt darüber hinaus eine wichtige Rolle in der Bildung sowie für die Identität und Attraktivität der Region und der Städte.
Wir fordern die beiden Städte auf, miteinander und vor allem mit der Theaterleitung und dem Betriebsrat gemeinsam nach einer für alle verträglichen Lösung zu suchen und das elementare Kulturgut Theater in seinem jetzigen Angebotsumfang zu erhalten!"
Online-Petition für Plauen Online-Petition für Zwickau
"Die beiden Städte Plauen und Zwickau planen ab 2018 ihre Zuschüsse für das Theater Plauen-Zwickau in einem Umfang abzusenken, der das Theater einschneidend beschädigt. In einer Beschlussvorlage, die am 18.12. in den Zwickauer Stadtrat eingehen wird, steht bereits, dass bis 2018 Musiktheater, Chor, Orchester und große Teile der künstlerischen Leitung, Technik und Verwaltung abgebaut werden und ab dann nur noch die Sparten Schauspiel und Puppentheater, bzw. alternativ Ballett bestehen bleiben sollen.
Seit der Theaterfusion im Jahr 2000 ist das aus zwei Ensembles zusammengewachsene Haus inzwischen auf die Stärke der Belegschaft eines einzelnen ehemaligen Hauses geschrumpft und macht trotzdem mit künstlerisch bedeutsamen Inszenierungen regional und überregional auf sich aufmerksam.
Die Mitarbeiter verzichten seit Jahren auf Lohn, Gehalt und Gage, aktuell auf ca. 13 %, um das Theater in seiner Vielfalt zu erhalten und sollen nun als Dank dafür abgewickelt werden.
Unklar ist, wie die notwendigen Abfindungszahlungen im zweistelligen Millionenbereich finanziert werden sollen.
Das Theater ist nicht nur das Medium, sich aktiv mit der Gegenwart, sozial und regional, auseinanderzusetzen, sondern spielt darüber hinaus eine wichtige Rolle in der Bildung sowie für die Identität und Attraktivität der Region und der Städte.
Wir fordern die beiden Städte auf, miteinander und vor allem mit der Theaterleitung und dem Betriebsrat gemeinsam nach einer für alle verträglichen Lösung zu suchen und das elementare Kulturgut Theater in seinem jetzigen Angebotsumfang zu erhalten!"
Online-Petition für Plauen Online-Petition für Zwickau
Mittwoch, 21. August 2013
weitere Erosion der deutschen Theaterlandschaft
Dem Chemnitzer Theater stehen harte Zeiten bevor: der neue Intendant Hr. Dittrich hat heute sein Sparkonzept vorgestellt - die DOV (Deutsche Orchestervereinigung) hat umgehend protestiert.
Ebenso scheint das Schweriner Theater Opfer einer "Erpressung" durch das Land zu werden.
Damit drohen den beschäftigten Künstlern deutliche Gehaltseinbußen und ihr sozialer Status verringert sich - ein Trauerspiel: armes Deutschland!
Ebenso scheint das Schweriner Theater Opfer einer "Erpressung" durch das Land zu werden.
Damit drohen den beschäftigten Künstlern deutliche Gehaltseinbußen und ihr sozialer Status verringert sich - ein Trauerspiel: armes Deutschland!
Mittwoch, 10. Oktober 2012
Bravo, Frau Ministerin!
So macht man Kulturpolitik: Die Semperoper verschenkt großzügig 345 Karten zum Antrittskonzert von Christian Thielemann und verzichtet freiwillig auf 22.000 Euro Abendeinnahmen: Bravo; welche Vorbildwirkung und welche Solidarität mit den übrigen sächsischen Theatern! Zur Erinnerung: es ist gar nicht so lange her, da wurden die Landesbühnen Radebeul mit der Neuen Elblandphilharmonie zwangsfusioniert (natürlich unter Stellenabbau), von den Haustarifen will ich gar nicht erst anfangen...und hier spielt Geld offenbar keine Rolle. Was für eine Kulturpolitik....darauf kann man stolz sein!
Besorgte Frage: wären ohne diese großzügige Schenkung sonst die 345 Plätze etwa leergeblieben? Oder haben die "Prominenten" kein Geld, um sich dieses Konzert zu leisten? Muß vielleicht die Semperoper dauerhauf höher subventioniert werden? Sollte man noch einen "Solidarbeitrag" einführen (der natürlich von den anderen Theatern in Sachsen erhoben werden sollte)? Kann es sein, daß das Haus die Bodenhaftung verloren hat und gar nicht weiß, unter welchen Umständen die übrige sächsische Kulturszene arbeitet???
Besorgte Frage: wären ohne diese großzügige Schenkung sonst die 345 Plätze etwa leergeblieben? Oder haben die "Prominenten" kein Geld, um sich dieses Konzert zu leisten? Muß vielleicht die Semperoper dauerhauf höher subventioniert werden? Sollte man noch einen "Solidarbeitrag" einführen (der natürlich von den anderen Theatern in Sachsen erhoben werden sollte)? Kann es sein, daß das Haus die Bodenhaftung verloren hat und gar nicht weiß, unter welchen Umständen die übrige sächsische Kulturszene arbeitet???
Sonntag, 4. Dezember 2011
Armes Deutschland!
Eine Schande ist das actori-Gutachten, das die Perspektive der Leipziger Kulturlandschaft "durchrechnet": so sieht es also um unser Kulturverständnis (besser: das Kulturverständnis der Politiker) aus: kein Geld mehr, um diese einzigartige, sinn-u.-wertstiftende Landschaft vollständig zu erhalten. Wieviel Rechte müssen denn noch morden, bis man munter wird und sieht, wohin eine Gesellschaft durch fehlende (kulturelle) Werte kommt!
Nicht genug, daß die Theater auf dem Land (wie Annaberg) schon längst fast kaputtgespart sind und nur unter Aufbietung der allerletzten Reserven überhaupt noch spielfähig sind - nein - jetzt geht´s auch an die "Leuchttürme". Bravo nach Dresden, Bravo nach Berlin!!!
Montag, 27. Dezember 2010
Augen auf, Frau Schorlemer!
Habe gerade dieses Interview von Sachsens Kunstministerin Frau Schorlemer gelesen: wie realitätsfern ist das denn!!!
Sehr geehrte Frau Ministerin, kommen Sie zu uns und erleben Sie, wie unser Alltag aussieht: kaum mehr ein Werk, daß in annähernd adäquater Orchesterbesetzung gespielt werden kann, ein schmählicher Haustarifvertrag, der Gehaltskürzungen von 16% den Mitarbeitern abnötigt - weit entfernt vom Normaltarif - , ein Mini-Chor, ein Solistenensemble, das an den Rand der Handllungsfähigkeit gerät, wenn ein Mitglied davon erkrankt - und da sehen Sie weiteres Sparpotenzial! Über Ihren Zynismus kann man nur den Kopf schütteln. Und die lockere Empfehlung, doch vielleicht mit einer Sparte weniger auszukommen - schön für Annaberg und die Vielfalt des Stadttheaters! Und was Reisen (Stichwort Landesbühne) betrifft: fahren Sie doch mal die 32 km vom Chemnitz (kein IC -oder ICE-Halt - schon seit Jahren!) mit der Erzgebirgsbahn und genießen Sie die Landschaft in unschlagbaren 75 Minuten - die braucht ein Schnellzug auch für die Strecke Leipzig-Berlin - oder wagen Sie eine PKW-Fahrt über glatte Straßen - vielleicht haben Sie ja Glück und finden auch noch einen Parkplatz vorm Theater - wenn dann der Schnee vielleicht geräumt ist.
Ich bin sprachlos, wie naßforsch die Kulturlandschaft Deutschland zusammengestrichen wird - ein Trauerspiel!
Sehr geehrte Frau Ministerin, kommen Sie zu uns und erleben Sie, wie unser Alltag aussieht: kaum mehr ein Werk, daß in annähernd adäquater Orchesterbesetzung gespielt werden kann, ein schmählicher Haustarifvertrag, der Gehaltskürzungen von 16% den Mitarbeitern abnötigt - weit entfernt vom Normaltarif - , ein Mini-Chor, ein Solistenensemble, das an den Rand der Handllungsfähigkeit gerät, wenn ein Mitglied davon erkrankt - und da sehen Sie weiteres Sparpotenzial! Über Ihren Zynismus kann man nur den Kopf schütteln. Und die lockere Empfehlung, doch vielleicht mit einer Sparte weniger auszukommen - schön für Annaberg und die Vielfalt des Stadttheaters! Und was Reisen (Stichwort Landesbühne) betrifft: fahren Sie doch mal die 32 km vom Chemnitz (kein IC -oder ICE-Halt - schon seit Jahren!) mit der Erzgebirgsbahn und genießen Sie die Landschaft in unschlagbaren 75 Minuten - die braucht ein Schnellzug auch für die Strecke Leipzig-Berlin - oder wagen Sie eine PKW-Fahrt über glatte Straßen - vielleicht haben Sie ja Glück und finden auch noch einen Parkplatz vorm Theater - wenn dann der Schnee vielleicht geräumt ist.
Ich bin sprachlos, wie naßforsch die Kulturlandschaft Deutschland zusammengestrichen wird - ein Trauerspiel!
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