Sonntag, 30. November 2014

Weihnachten is, stille Nacht...

...doch zuvor gibt es in Annaberg wieder den traditionellen Weihnachtsmarkt, wohl einer der schönsten Deutschlands und DAS Highlight der Stadt und des Erzgebirges:


Und natürlich auch wieder viel Musik: am 15. und 16. Dezember findet wieder das traditionelle Weihnachtskonzert im Annaberger Theater statt (am 26.12. in der Nikolaikirche in Aue): in diesem Jahr erklingen wieder selten gespielte und für viele Ohren neue Werke: französische und deutsche Barockmusik der Meister de Lalande, Fasch und Bach, Ausschnitte aus Weihnachtsoratorien von Eybler und Rheinberger und für alle Märchen-und-Ballettfans die Dornröschen-Suite von Tschaikowsky. Gesangssolist des Abends ist Jason-Nandor Tomory.

Auf einen jungen Konzertsolisten möchte ich Sie noch aufmerksam machen: Elias Ledig (17), Preisträger beim Bundeswettbewerb "Jugend musiziert" und Mitglied der Deutschen Streicherphilharmonie spielt auf der Bratsche die Romanze F-Dur von Max Bruch.

Und natürlich darf wieder mitgesungen werden: Weihnachtslieder mit unserem Philharmonischen Orchester. Ich freue mich auf Ihr Kommen!

Donnerstag, 20. November 2014

Eine musikalische Erfolgsgeschichte

Im Gewandhausorchester Leipzig spielt ab Dezember ein 21jähriger Hornist, der aus dem Erzgebirge stammt und unserem Orchester besonders verbunden ist: Andreas Pöche, der Sohn unseres Geigers Hans Pöche, hat in einer Woche 2 Probespiele gewonnen (Dresdner Philharmonie und Leipziger Gewandhaus) und tritt ab Dezember in Leipzig sein Probejahr an. 

Wir alle kennen ihn; schon seit Jahren hat er bei uns immer wieder zur Aushilfe gespielt und stand auch schon als Solist auf der Bühne. Sein Lehrer bis zum Studium war unser 1. Hornist Gheorge Asavei, der sich ebenso wie unsere Kollegen riesig über diesen Raketenstart ins Berufsleben eines deutschen Spitzenorchester freut. 

Ich drücke Andreas Pöche ganz fest die Daumen für einen guten Anfang in Leipzig; schön zu sehen, was hier musikalische im Erzgebirge gewachsen ist!

Freitag, 14. November 2014

Konzertmittwoch im Erzhammer



Zu einer neuen Kammermusik-Reihe im Erzhammer möchte ich Sie ganz herzlich einladen: an vier Abenden sollen Meisterwerke der klassischen Kammermusik erklingen.

Den Auftakt bestreitet das Saxonia Piano Trio mit Werken von Haydn, Beethoven und Brahms am 19.11. um 20 Uhr; am 18.2.2015 wird eine Schubertiade veranstaltet, bei der das Liedschaffen von Franz Schubert im Mittelpunkt steht; das klassische Sreichquintett wird in den Fokus des Konzertes am 18.3.2015 gerückt, zu dem das Robert-Schumann-Quartett Chemnitz mit dem Cellisten Jakub Tylman musiziert und im 4. Konzert erklingt Musik französischer Komponisten für Klarinette, Flöte und Klavier, gespielt von Regine Müller, Magda Roznicka und Johanna Zmeck.

Wir hoffen, daß diese Reihe auf ein reges Interesse der musikinteressierten Annaberger stößt, schließt sie doch eine Lücke im musikalischen Angebot der Stadt und und rückt das breite Erbe der Kammermusik in den Mittelpunkt.

Sonntag, 9. November 2014

Überwältigend: Korngolds "Tote Stadt" in Chemnitz

Tiefbewegt, ja erschüttert hat mich die Produktion der "Toten Stadt" der Chemnitzer Oper, die ich gerade gehört habe: welch ein Meisterwerk hat man da wiederentdeckt und neubelebt! Ein Sujet, das den Verlust einer geliebten Person und der Trauer thematisiert, der Aufarbeitung im Unterbewußten; Musik, die den direkten Weg zur Seele findet, ein Topos vergleichbar dem Orfeo, der jeden betrifft und berühren muß.

Und die Musik: welche Fülle von seltenst gehörter und gespielter meisterhafter Musik, welche Kunstfertigkeit im Instrumentieren, im Widerspiegeln persönlicher Befindlichkeiten und Zustände, welcher Blick in die 20er Jahre, wer kann sowas mit 19 Jahren komponieren??? In welcher Qualität wird das Werk dargeboten: die Sänger vollbringen Höchstleistungen, das Orchester spielt atemberaubend, es klingt traumhaft schön, keine Ahnung, ob das irgendwo noch zu überbieten ist. Das alles findet in Sachsen statt - in Chemnitz! Bravo, Bravo, Bravo an alle!

Man staunt nur über die Ignoranz des "gängigen" Opernbetriebs, daß dieses Werk so selten den Weg auf die deutschen Bühnen gefunden hat und findet - wieder ein Beispiel mehr für den Exodus der Kunst in der Nazizeit und der Nachwirkungen der braunen Politik (siehe Paul Abraham).

Details zur Chemnitzer Produktion

Referenz mit Lotte Lehmann und Richard Tauber (der Tenor mit den Chemnitzer Wurzeln!)

Schmerzlich: wie groß der Abstand zwischen dem Chemnitzer und dem Annaberger Theater und Orchester ist...

Freitag, 7. November 2014

Mein 9. November 1989

Ich erinnere mich noch, als ich am 9. 11. 1989 nach der Probe im Erfurter Opernhaus nach Hause kam und im Fernsehn die Nachricht von der Grenzöffnung sah: ungläubiges Staunen wurde schnell von der Überlegung abgelöst, wie ich mir schnellstmöglich das geforderte Dokument besorgen könnte, um West-Berlin zu besuchen.

Am nächsten Morgen war ich auf dem Polizeipräsidium gemeinsam mit vielen andern Erfurtern, allgemeine Ratlosigkeit, was man denn ausstellen sollte, übervolle Gänge, dann kam offenbar die Anordnung und jeder bekam sein Dokument. Ich habs natürlich nicht pünktlich zur Ensembleprobe Rosenkavalier geschafft, circa 20 Minuten zu spät (vielleicht das einzige Mal selbstverschuldet in 26 Jahren) - die Kollegen hatten mich schon auf dem Weg nach Berlin vermutet.

Am Samstag, den 11. hatte ich einen Termin im Schauspielhaus Berlin: ich wollte an der Orgel üben, um in der darauffolgenden Woche beim Webber-Requiem mitzuwirken. Das Konzert leitete mein späterer Dirigierlehrer Prof. Heinz Rögner, es wurde live im Rundfunk übertragen. Man kann sich sicher die Gefühle vorstellen: eigentlich gab es nichts wichtigeres im Moment als die neue Freiheit auszukosten - gleichzeitig verlangte die Kunst eine gewisse Disziplin...Ich hab mir vorgenommen, wenigstens bis 18 Uhr an der Orgel zu üben - danach wollte ich Freunde in Westberlin besuchen. Es fiel sehr schwer, konzentriert bei der Sache zu bleiben - trotz dieses tollen Instruments und der Aussicht, mit dem Rundfunksinfonieorchester zu konzertieren.

Ab 18 Uhr war dann der weg frei: über die Friedrichstraße nach Westberlin. Unglaublich, das alles zu sehn: ich hatte gedacht, daß ich vor meiner Rente diesen Weg nie gehen werde und nun ging das so schnell. Ich habe Freunde wiedergesehen, die ich vor kurzem noch auf lange Zeit verabschiedet hatte, die aus der DDR ausgereist waren und konnte es kaum fassen, sie so schnell wiederzusehn!

Die darauffolgende Probenwoche in Berlin war unglaublich aufregend: unvergeßlich die Spaziergänge nach Probenende diesseits und jenseits der Mauer - und dann noch ein tolles Konzert, und ich durfte die große Orgel im Schauspielhaus spielen!

Dienstag, 4. November 2014

Mit Volldampf in die neue Spielzeit

Höchste Zeit, meine Leser herzlich zur neuen Spielzeit (meine 9. in Annaberg und 26. überhaupt) im Annaberger Theater an dieser Stelle zu begrüßen: seit Mitte September spielen wir wieder in unserem Stammhaus. Erstes Highlight der neuen Saison war das erfolgreiche Gastspiel unserer "Blume von Hawaii" im Theater Bernburg, einem wunderschönen Haus, in dem zu spielen großen Spaß gemacht hat.



"My Fair Lady" steht seit Oktober wieder auf dem Spielplan und erfreut sich nach wie vor großen Zuspruchs.

Ein besonderes Erlebnis war für mich der Musikschulball in Altenburg, Höhepunkt der Feierlichkeiten zum 60-jährigen Bestehen der Altenburger Musikschule, an der ich meine ersten Jahre gelernt habe. Große Freude hatte ich, meine ehemalige Klavierlehrerin Frau Runge zu begrüßen, gemeinsam mit Irmtraut Friedrich 4-händig Klavier zu spielen und viele Freunde wiederzutreffen.

Und das nächste Weihnachten wirft schon wieder seine Schatten voraus: für das Zwickauer Theater arrangiere ich gerade wieder Weihnachtslieder und für mein Weihnachtskonzert bereite ich die Werke vor.

Besonders freue ich mich auf ein Kammermusikprojekt: im Rahmen der neuen Konzertreihe im Erzhammer werde ich im Februar 2015 gemeinsam mit meinen Kollegen Bettina Grothkopf und László Varga einen Schubert-Liederabend veranstalten - ein guter Anlaß, um sich wieder verstärkt dem Klavier zuzuwenden.

Natürlich freue ich mich auf meine Premieren: Madame Pompadour und Hello Dolly. Sie sehen, es gibt wieder viele schöne Aufgaben - kommen Sie in unsere Konzerte und Vorstellungen!